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Herzlich willkommen in Ölbronn-Dürrn

Ölbronn-Dürrn: Zwei Orte, zwei Geschichten – und ein gemeinsames Heute

Ölbronn - zwischen Kloster, Krieg und Wiederaufbau

Das württembergische Ölbronn blickt auf eine lange Geschichte zurück. Erstmals wurde der Ort im Jahr 1244 unter dem Namen Elebrune erwähnt. Die Siedlung entstand vermutlich auf dem Gebiet eines älteren, nicht mehr existenten Dorfes namens Mühlhausen (Mulinhusen). Früh gehörte das Gebiet den Herren von Enzberg und später dem Zisterzienserkloster Maulbronn, das großen Einfluss auf die Entwicklung der Region hatte.

Mit der Eroberung des Klosters Maulbronn im Jahr 1504 fiel Ölbronn an das Herzogtum Württemberg. Damit begann eine neue Ära: Das Dorf wurde protestantisch und die Reformation prägte fortan das kirchliche Leben. Doch der Wohlstand war fragil. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde Ölbronn schwer verwüstet. Besonders 1622, als marodierende Truppen durch die Region zogen, wurde der Ort fast vollständig niedergebrannt. Nur wenige Gebäude überstanden die Zerstörung. Nach Kriegsende begannen die Einwohner mühsam mit dem Wiederaufbau – Stein für Stein.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Ölbronn zu einer typischen ländlichen Gemeinde des Königreichs Württemberg, geprägt von Landwirtschaft, Handwerk und kleineren Gewerben. Einer der bekanntesten Söhne des Ortes ist Ferdinand von Steinbeis (1807–1893), der als „Vater der württembergischen Industrie“ gilt. Sein Geburtshaus, das sogenannte Steinbeishaus, erinnert noch heute an diesen bedeutenden Wirtschaftsförderer.

Nach mehreren Verwaltungsreformen gehörte Ölbronn ab 1938 zum Landkreis Vaihingen und wurde schließlich im Zuge der Gebietsreform Teil des Enzkreises.

Berühmte Namen sind fest mit Ölbronn verbunden: Ferdinand von Steinbeis (1807–1893), Pionier der württembergischen Industrialisierung, wurde hier geboren. Ebenso der weltberühmte Bassist Gottlob Frick (1906–1994), dessen Stimme Opernbühnen von Bayreuth bis New York erfüllte. Eine eigene Gesellschaft und eine Gedenkstätte im Rathaus halten sein Andenken lebendig.

Dürrn - zwischen Baden und Württemberg

Nur wenige Kilometer entfernt, aber mit ganz eigener Geschichte, liegt Dürrn. Der Ort wurde erstmals 1285 als Durne urkundlich erwähnt. Anders als Ölbronn war Dürrn badisch, und so verliefen hier die historischen Entwicklungen oft anders als im württembergischen Nachbardorf. Im Mittelalter teilten sich verschiedene Adelsgeschlechter – darunter die von Leutrum, die von Wallstein und die Markgrafen von Baden – die Herrschaft über Dürrn. Diese zersplitterte Herrschaft führte oft zu Streitigkeiten und wechselnden Zuständigkeiten. Kirchlich war Dürrn zunächst von Kieselbronn abhängig, erst 1656 erhielt der Ort eine eigene evangelische Pfarrei. Auch hier hinterließ der Dreißigjährige Krieg tiefe Spuren: Plünderungen, Krankheiten und Flucht dezimierten die Bevölkerung.

Im Laufe der Jahrhunderte blieb Dürrn landwirtschaftlich geprägt, doch mit dem Anschluss an das badische Verwaltungswesen entwickelte sich auch ein starkes örtliches Selbstbewusstsein. Das Wappen mit der grünen Tanne auf goldenem Grund erinnert noch heute an die Waldlandschaft, die Dürrn umgibt. Nach mehreren Verwaltungsreformen gehörte Dürrn im 20. Jahrhundert zum Landkreis Pforzheim – und später ebenfalls zum Enzkreis.

Heute erinnern auch hier bekannte Persönlichkeiten an den Ort: Fußballprofi Bernd Klotz (geb. 1958) etwa, der in den 1970er und 1980er Jahren für Borussia Dortmund und den VfB Stuttgart spielte, oder die mehrfache Paralympics-Siegerin Dagmar Vollmer (geb. 1968).

Das Ländle im Kleinformat

Trotz der gemeinsamen Lage trennten die beiden Orte jahrhundertelang nicht nur eine Talsohle, sondern auch die Landesgrenze zwischen Baden und Württemberg. Erst die Gebietsreform in Baden-Württemberg brachte sie zusammen: Am 1. Juli 1974 schlossen sich Ölbronn und Dürrn freiwillig zur neuen Gemeinde Ölbronn-Dürrn zusammen. Seither wachsen beide Ortsteile immer stärker zusammen – wirtschaftlich, gesellschaftlich und kulturell. Gleichwohl bewahren sie bis heute ihre jeweilige Identität und Geschichte. Heute zählt Ölbronn-Dürrn rund 3.500 Einwohnerinnen und Einwohner. Historische Gebäude wie das Steinbeishaus, alte Fachwerkhäuser oder die keltischen Grabhügel im Mühlauwald zeugen von einer reichen Vergangenheit. Doch was die Gemeinde besonders auszeichnet, ist die Verbindung von Geschichte und Gegenwart – zwei ehemals getrennte Dörfer, die heute gemeinsam Zukunft gestalten.

Weiterführende Informationen enthalten die beiden gedruckten Ortschroniken von Johannes Haßpacher (Ölbronn) und Konstantin Huber (Dürrn), die bei der Gemeindeverwaltung erhältlich sind.